Das Tangermünder Kuhschwanzbier ist so alt wie die Stadt Tangermünde - 2009 waren es immerhin 1000 Jahre.
Gebraut wurde früher so, wie wir heute Kuchen backen - jeder konnte es in seinem Keller tun. Der Überlieferung zu Folge gab es über 80 Brauereien in der Stadt - wie viele davon in unterirdischen Kellern lagen, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.
Das ursprünglich obergärige Schwarzbier
wurde zu seiner Zeit wegen der sehr guten Qualität sogar bis nach Hamburg verkauft. Der köstliche Geschmack kam wohl von den 20 Meter tiefen Brunnen der Stadt, aus denen das Brauwasser häufig entnommen wurde. Erst 1373, als Kaiser Karl IV Tangermünde zur Residenzstadt erhob, entstanden die ersten professionellen Brauereien. Karls Nachfolger, Kurfürst Johann Cicero aus dem Hause Hohenzollern, wollte dem Bier erstmals 1488 die Biersteuer auferlegen.
Der Zorn der Tangermünder darüber war so groß,
dass die Hohenzollern über diesen Streit ihre Residenz im Jahre 1488 nach Berlin-Cölln verlegen mussten.
Wie man sieht: Kuhschwanzbier beeinflusste nachhaltig die Weltpolitik.
Doch woher hat das Kuhschwanzbier seinen verrückten Namen?
Eine Erklärung dazu liefert diese uralte Anekdote, die passend zum Jubiläum des Deutschen Reinheitsgebots um 1516 entstand und nunmehr 500 Jahre alt ist:
un ward es auch zu Zeiten von Tangermund, wie auch überall hernieder üblich, daß jeder aus dem Volke seinen eignen Gerstensaft zu brauen suchte, bei sich drunten in den Gemäuern. Vom Wasser für das wohlschmeckende Gesöff ward genommen vom Tangerfluß. Aber auch die Rindsviecher der Umgebung haben ihren Durst im Tanger zu stillen gesucht. So kam es, daß die Braumayster die Kuhviechereien aus dem Fluß vertreiben wollten, um reichlich vom Wasser zu schöpfen. Doch so sehr sie sich auch mühten, vermochten sie nicht zu verhindern, daß mindestens ein Kuhschwanz währenddessen stets noch im Tanger hing.
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